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Zahnmedizin im Wandel der Zeit – Zahlen und Fakten

Wäre der Zeitenlauf ein Sportplatz, so würden sämtliche historische Prozesse in Perioden ablaufen: Ein Volk überdauert eine bestimmte Zeitspanne, bevor es eine andere, höher entwickelte Kultur ablöst. Ebenso wie ein ausgebrannter Staffelläufer, der zwar etwas weitergibt, jedoch selbst nicht den finalen Spurt zum möglichen Sieg ansetzen kann.

In unserem heutigen Beispiel, ist der startende Staffelläufer ein Vertreter der Etrusker. Jenes antike Volk, welches sich u.a. durch eine osmanisch geprägte Kultur auszeichnete und welches bis zu seiner Unterwerfung durch die Übermacht römischer Truppen, durch eine wechselvolle Geschichte besticht. Für das heutige Themengebiet von besonderer Relevanz: Ein primitives Verständnis von Zahngesundheit.

Antiker Zahnersatz(800 v. Chr. – 600 n. Chr.)

Auf Basis archäologischer Funde, konnte ein im Grundsatz vorhandenes Verständnis zahnmedizinischer Kenntnisse bereits belegt werden. Die Etrusker setzten beim Zahnersatz demnach auf Materialien wie Holz, Elfenbein oder auch Tierzahn, was sich von der Denkweise aber natürlich als zu einfach entpuppte: Neben dem Verlust der Kaufunktion, kam es in vielen Fällen auch zu starken Entzündungen, welche den gesamten Mundraum befallen konnten.

Sichtet man die bisher zusammengetragenen Tatsachen, könnte gemutmaßt werden, dass die Übergabe des Staffelstabs nur noch eine Frage der Zeit wäre. Dies entspricht einerseits der Wahrheit, blendet andererseits aber den messbaren Fortschritt im Gesundheitswesen anderer Kulturen aus. So stellten die Römer(Zahnreinigung durch Bimsstein und Marmorpartikel) in diesem Bereich zwar einen großen Vorreiter dar, doch wirken im Angesicht zahnpflegetechnischer Errungenschaften der mesopotamischen Kultur nur wie einer von vielen. Waren hier doch tatsächlich erste Ansätze einer heute gebräuchlichen Zahncreme erkennbar (Verwendung von Minze und anderen Kräutern).

Ein dritter Staffellauf

Doch welche Kenntnisse lassen sich auf die heutige Zeit übertragen? Was war wirklich fortschrittlich und was widerspricht der aktuellen Lehrmeinung? Geht man im Grundsatz von der zweitgenannten Fragestellung aus, verschaffen sich die Römer einen minimalen Vorsprung zur mesopotamischen Bevölkerung: Die oben angesprochene Methode der Zahnreinigung, findet sich noch heute in den Regalen sämtlicher Drogeriemärkte und trägt den Namen Zahnsalz. Das Instrumentalisieren von Bimsstein schaffte es in die Badezimmer des 19. Jahrhunderts, möglicherweise mit ein Grund weswegen es auch in der Moderne eine Daseinsberechtigung erfährt.

Trotz allen Fortschritts, bleibt die Zahnhygiene eine scheinbar unergründliche Wissenschaft. In einem 2014 veröffentlichten Artikel der Online Ausgabe ,,Die Welt“, wird dies besonders deutlich. Laut einer darin publizierten Studie, existieren nach wie vor keine einheitlichen Zahnreinigungsvorgaben, weswegen es der Autor als seine Pflicht ansah mithilfe fachkundiger Experten einen klaren Maßstab zu definieren. Ein Problem, welches die antiken Völker aufgrund der Einfachheit ihrer Vorgehensweisen wohl nicht hatten.

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