Vertraut man einer altdeutschen Weisheit, ist die Antwort klar, denn „vor dem Schlafen, nach dem Essen: Zähneputzen nicht vergessen!“ Muss ich also ein schlechtes Gewissen und direkt Angst vor Karies verursachenden Bakterien haben, wenn ich den Morgen mit Zähneputzen beginne? So trivial ist das tägliche Zahnpflegeproblem jedoch nicht zu betrachten, denn wie sicherlich schon der ein oder andere gelegentlich gehört haben sollte – zwischen und Essen und Zähneputzen sollte bestenfalls eine gewisse Zeit vergehen. Natürlich ist dieser Abstand abhängig von der zu Verfügung stehenden Zeit und selbstverständlich auch von der konsumierten Nahrung.
Marmelade? Schnell weg damit!
Falls Sie zu den süßen Typen am Morgen gehören, sollten sie am besten direkt nach dem Essen die Zähne reinigen. Wer seinen Kaffee also morgens gern mit Zucker trinkt und sich dazu ein knuspriges Croissant mit Marmelade oder Honig gönnt, sollte direkt im Anschluss die Bürste kreisen lassen.
Wen jedoch morgens Obst oder Säfte in Wallung bringen, der sollte das prompte Putzen im Anschluss vermeiden. Die Fruchtsäure ätzt nämlich minimal und in Kombination mit Zahnbürste und Zahncreme, kann es zum Abtragen der Zahnsubstanz kommen. Das wiederum macht sich auf den Kauflächen und im Zahnhalsbereich bemerkbar. Verstärkte Hitze- und Kälteempfindlichkeit sowie Verfärbungen sind die Folge. Zahnmediziner sprechen von Erosionsdefekten und mitunter sehen Ihre Zähne am Ende zerklüftet und abgeschmolzen.
Zeitdruck vermeiden
Soweit muss es natürlich nicht kommen lassen, denn auf Speichel ist Verlass. Zum einen verdünnt er die Säure aus der Nahrung, transportiert sie ab und remineralisiert gleichzeitig den Zahnschmelz. Allerdings dauert es circa 2 Stunden, bis der Speichel seine Wirkung entfaltet hat und nur die wenigstens können nach einem fruchtigen Frühstück so viel Zeit verstreichen lassen, bis man die Zahnbürste ansetzt.
Daher gilt: Je saurer die Speisen, desto eher macht das Zähne putzen VOR dem Essen Sinn. Und selbst für die Honigliebhaber unter Ihnen ist diese Reihenfolge womöglich die bessere Wahl. Wird also nach dem Frühstück schnell zur Schule, Uni oder Arbeit eilt, sollte die nötigen 3 Minuten besser vor der ersten Mahlzeit in die Zahnpflege investieren.
Gründlichkeit ist oberstes Gebot
Je ausgiebiger sie Ihre Mundhygiene pflegen, desto besser sind Ihre Zähne geschützt. Plaque, der bakterielle Zahnbelag, sollte mit Bürste, Zahncreme, Zahnseide und weiteren Hilfsmitteln beseitigt oder verringert werden. Und das ist nicht im Handumdrehen erledigt. Also lassen Sie sich Zeit und reinigen Sie gründlich, denn ein plaquearmer Zahn ist weitaus weniger anfällig für Karies.
Tipp: Auch abends sollten Sie den Faktor Zeit bei der Zahnreinigung beachten. Cola und Wein haben zum Beispiel auch einen starken Säuregehalt und am besten gänzlich vermieden werden. Wer die neutralisierende und remineralisierende Wirkung des Speichels, ganz im Sinne seines Zahnarztes in Berlin, unterstützen will, rundet das Abendbrot mit einem Stück Käse ab. Denn dieser schließt nicht nur sprichwörtlich den Magen, sondern unterstützt auch den Schutz Ihrer Zähne.
